Universität KonstanzExzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“

Neuerscheinung: Vilne. Die Juden aus Vilnius nach dem Holocaust. Von Anna Lipphardt

15. Oktober 2010

Cover

Eine transnationale Beziehungsgeschichte. Paderborn: Schöningh, 2010. (Studien zur Historischen Migrationsforschung, 20)

In der allgemeinen Wahrnehmung endet die Geschichte der osteuropäischen Juden mit dem Holocaust. Die vorliegende Studie stellt hingegen ihre facettenreiche Nachkriegsgeschichte in den Mittelpunkt. Sie folgt den Vilner Überlebenden auf dem Weg aus dem sowjetischen Vilnius über die Transit-Stationen in Polen und den DP-Lagern bis in die Aufnahmeländer – und kehrt schließlich zurück in die litauische Hauptstadt, wo erst 1991 wieder eine jüdische Gemeinde gegründet wurde. Indem sie osteuropäisch-jüdische Geschichte, Migrationsforschung, Erinnerungstheorie und empirische Kulturwissenschaft verbindet, bringt sie den Lesern eine vielschichtige Lebenswelt jenseits des Shtetl-Klischees nahe und entwirft ein differenziertes Bild jüdischer Kultur-, Erinnerungs- und Trauerarbeit. (Verlag)

Dr. Anna Lipphardt ist Alumna des Kulturwissenschaftlichen Kollegs (Aufenthalt 2008-2010). Sie forschte zur Kultur- und Sozialgeschichte des Zirkus in Deutschland. Der vorliegende Band ist ihre Dissertation, die mit dem Prix de la Fondation Auschwitz 2009 und dem Klaus-Mehnert-Preis der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde 2005 ausgezeichnet wurde.